Elbebienen oder Röderhexen – wer rettet da wen ? 15.04.2011 Was man selbst nicht hat, das kann man sich von anderen holen, indem man sie sich einverleibt. Im Wirtschaftsleben kennt man das als Fusion (oder einfach „Schlucken“), im Handball als Spielgemeinschaft. Deshalb muß es offenbar nicht immer das Nadelöhr der sportlichen Qualifikation sein, um aufzusteigen. Die künstlichen Aufstiegsmodelle, mit denen vor zwei Jahren einerseits der freigewordene Zweitligaplatz des fallierten SC Markranstädt in einer Nacht- und Nebelaktion okkupiert und andererseits ein aus der Retorte gestampfter Newcomer in die sächsische Oberliga gehievt wurden, sollen nach Meldungen der heutigen MORGENPOST Dresden kombiniert nun auch in der 3. Liga wieder aufgelegt werden. Was einmal geklappt hat, warum es nicht noch mal probieren?
Unter dem Titel „Rödertalbienen wollen Elbehexen retten!“ wird gemeldet, dass der Präsident des HC Rödertal, Andreas Zschiedrich, der zugleich das Amt des Vizepräsidenten Recht im Handballverband Sachsen bekleidet, „zu jeder Schandtat bereit“ sei, um „für Sachsen den Platz in der 3. Liga zu retten“. Zweitligaabsteiger Riesa hätte den Startplatz, Oberligazweitplatzierter Rödertal das Team und die Finanzen (das Riesaer "Restbudget" vielleicht schon miteingeplant ?). Paßt doch und hat Luft. Lassen wir das so MOPO-kess dahin gesagt mal stehen. Was da aber mit „Schandtat“ schelmisch augenzwinkernd umschrieben ist, könnte die Sache durchaus treffen: denn die eigenen Ambitionen, deren zweimaliges sportliches Verfehlen droht, als Rettung der Elbehexen und, damit nicht genug, auch noch als Verdienst ums Vaterland auszugehen, das hat, das Kompliment muß man neidlos machen, schon was von Chuzpe. Und die beiden letzten Spieltage der MDOL wären dann auch nur noch ein Treppenwitz.
Die Übernahmeverhandlungen sollen am Wochenende in die erste Runde gehen... (Quelle: Homepage HC Sachsen)
|